Interview

BVB Amateure

Im aktuellen EF haben wir die UvdA groß im Interview. Lest den Anfang des Interviews und schaut euch das aktuelle Video der Gruppe an, in dem sie auf die Rückrunde der letzten Saison zurückblicken…

 Wir waren noch nie in Heidenheim, wir waren noch nie bei Bayern zwei,

wir fahren nach Unterhaching und zum FCC.

Und haben die Profis samstags frei, sind wir bei jedem Spiel dabei.

Wir sind die Fans von Dortmund, die Fans von Dortmund zwei“

 Orientieren wir uns einmal an diesem Lied. Als ihr in die dritte Liga aufgestiegen seid, habt ihr dieses Lied gedichtet und davon geträumt, nach Heidenheim, zu den Bayern-Amateuren, nach Unterhaching und nach Jena zu fahren. Nicht alles davon hat geklappt. Wenn ihr aber generell mal die vergangenen Jahre Revue passieren lasst: Was waren die Highlights? Erzählt doch bitte etwas ausführlicher darüber.

 Der Aufstieg in die Dritte Liga hat damals für einen ungeahnten Zulauf im Block H sowie bei Auswärtsspielen gesorgt und die Vorfreude, nun nicht mehr gegen Inzuchtvereine wie Verl oder Marl-Hüls zu spielen, war enorm. Gern erinnern wir uns an das Auswärtsspiel 2009 in Jena zurück, als unter der Woche zwei Busse in die Zone rollten und etwa 400 anwesende Dortmunder einen überragenden Auftritt hinlegten. Im Nachhinein haben die Jenenser behauptet, dass der Gästeblock nur wegen des Saale Windes so laut vernommen wurde, was bis heute ein Running Gag in unseren Reihen darstellt, wenn wir den Gegner auf den Rängen akustisch vernehmen. Im Prinzip kann man mit dem Erlebten der letzten Jahre einen kompletten Roman füllen, daher fällt es wirklich schwer, nun die Höhepunkte rauszupicken. Positiv in Erinnerung bleiben einige Doppler, die in Verbindung mit Abendspielen der Profis möglich waren, wie beim Auswärtsspiel in Münster oder in Wuppertal vor einigen Jahren. In der letzten Saison erwartete uns ein Doppler der besonderen Art, als unsere Profis samstagabends in München antraten, während das Auswärtsspiel der Amateure am Folgetag in Großaspach stattfinden sollte. So waren wir förmlich gezwungen, mit beiden Bussen in Augsburg zu nächtigen, um pünktliches Erscheinen zu gewährleisten. Ein weiterer Höhepunkt, bei dem mir alle Beteiligten wohl grinsend beipflichten würden, das Auswärtsspiel gegen Ludwigshafen-Oggersheim, liegt bereits acht Jahre zurück. Wir spielten an einem Freitagabend und füllten mit Mühe einen kompletten Bus, der erst in den frühen Nachmittagsstunden losrollte und eine verspätete Ankunft am Spielort bereits vor Abfahrt garantierte. Um bei Ankunft in der Halbzeitpause wieder etwas Zeit rauszuholen, stürmten wir unter lautem Gebrüll, untermalt von Böllern und Blinkern, die Haupttribüne und kletterten in den Gästeblock, lieferten einen ordentlichen Auftritt ab und klatschten mit den Spielern ab, die, damals angeführt von Delron Buckley, die sinnlose Ordnerkette zum Gästeblock durchbrachen. Ohne jeglichen Polizeieinsatz auszulösen, ging es für uns zurück Richtung Bierhauptstadt, wo wir während einer Pause zufälligerweise die Mannschaft trafen, die sich teilweise, inspiriert von unserem Kaufverhalten, ebenfalls die Taschen vollstopften und fluchtartig den Laden verließen, ehe sich nach einem gemeinsamen Foto die Wege wieder trennten.

 Was waren denn negative Erlebnisse, die sich dann eventuell auch auf die Unterstützung der Zweiten Mannschaft ausgewirkt haben? Gab es allgemein mal eine Phase, in der das Amas-Ding etwas schleifen gelassen wurde?

 Ihren Tiefpunkt erreichte die Amateurszene zweifelsohne im Januar 2014, als uns eine Welle an Stadionverboten aufgrund der beschaulichen Randale beim Revierderby überrollte. Dem Block H wurden sicher 15 Leute des harten Kerns entrissen und dabei traf es beide Vorsänger und Trommler, was wohl mit einem Auto ohne Zündkerzen gleichzusetzen ist. Doch gerade diese Leute waren es, die immer wieder appelliert haben, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und weiterhin mit breiter Brust voranzugehen. Wir stellten uns also neu auf, warfen neue Vorsänger, die ebenfalls seit einem Jahrzehnt dabei sind, ins kalte Wasser und nach anfänglichen Startschwierigkeiten fand der Block zu alter Stärke zurück. Ein weiterer Negativmoment war sicherlich ein Bruch innerhalb der UvdA-Gemeinde, als etwa 15 Leute aus fragwürdigen Beweggründen aus der Dortmunder Szene verschwanden. Einige wechselten ablösefrei in andere Fanszenen und der Rest gründete eine neue Gruppe gleichnamig zum damaligen Spieltagzine „Der Mallinckrodt“ und verschwand auf die Ascheplätze der Region. Weitere Negativerlebnisse ereigneten sich wie üblich mit der Polizei, als wir beispielsweise in Worms den kompletten Rückweg von einer BFE-Einheit durch die Züge gewichst wurden, oder beim Auswärtsspiel in Trier, als wir die polizeilichen Maßnahmen verweigerten und zum vorzeitigen Abbruch der Tour gezwungen wurden. Aber davon kann wohl jede Szene ein Lied singen. Zur letzten Frage: Nein, wir lassen das Ding nicht schleifen.

 Gehen wir noch ein Stück zurück. Wann entstand der Amateursupport beim BVB? Gab es vor den „Ultras von die Amateure“ schon eine bestimmte Klientel, die zu den Spielen der Zweiten gefahren ist? Und wie kam es dann zu der Gründung der „Ultras von die Amateure“?

 Angefangen mit dem Dortmunder Amateursupport hat alles so in der zweiten Hälfte der Neunziger. Die Amateure spielten in der Oberliga Westfalen, was zu dem Zeitpunkt noch die 4. Liga in Deutschland bedeutete. Gespielt wurde auch noch nicht in der Roten Erde, sondern am Mendesportplatz im Fredenbaumpark. Die damalige Szene bestand hauptsächlich aus Hoppern, Allesfahrern und eben der sich gerade erst entwickelnden UltrasSzene. Den ersten richtigen Boom gab es dann in der Saison 97/98. Die Zweite spielte eine hervorragende Saison und kämpfte um den Aufstieg…

(das ganze Interview lest ihr in der aktuellen EF #69!)