Früher Inbegriff der stumpfen ostdeutschen Ultras, hat sich die Erfurter Ultraszene radikal gewandelt, ohne dabei unauthentisch zu wirken. Der Umzug in die neue Kurve, der Umgang mit der Insolvenz, die Entwicklung eines eigenen Stils und Prinzipien, das Gruppenheft – das hat alles Hand und Fuß. Dafür verantwortlich ist vor allem eine Gruppe: Die Erfordia Ultras, gegründet 1996, womit sie eine der ersten deutschen Ultragruppen sind. Seitdem gab es viele Umbrüche rund um Rot-Weiß: Fanblock-Wechsel, neues Stadion, Abstieg, Insolvenz, … Es war viel los in der Landeshauptstadt Thüringens, weshalb wir anlässlich des 25-jährigen-Gruppenjubiläums zum Gespräch vorbeischauten und interessante Einblicke bekamen.

Es heißt ja oft, der Pokal habe seine eigenen Gesetze. Gemeint sind dann Spiele, in denen der vermeintliche Underdog gegen den schier übermächtigen Gegner gewinnt. Spiele, in denen sich Tugenden wie Kampf, Einsatz und Leidenschaft gegen die sicher bessere fußballerische Qualität durchsetzen. Spiele, die für ganze Vereine zu Festtagen werden, an die man sich auch Jahrzehnte später noch freudig erinnert. Aber auch Spiele, in denen Fankurven über sich hinauswachsen, denen sie ihren Stempel aufdrücken und die sie mit beeinflussen können. Bestes Beispiel – und das gleich zwei Mal – in der jüngeren Vergangenheit dafür war der 1.FC Saarbrücken. Sowohl 2020 als auch jetzt stand er im Halbfinale des DFB-Pokals. Anlass genug, für unseren Textbeitrag „Der 1. FCS im Pokal“ genauer hinzuschauen. Zusätzlich haben wir Statements von ULTRA1894, Schickeria München und Sottocultura eingeholt, deren Vereine sich am FCS die Zähne ausbissen. Abgerundet wird der Themenblock mit einem Interview mit der Virage Est zum Thema Rivalitäten.

Die Gradinata Nord des CFC Genoa ist in Höchstform. „Colpevoli ad amarti alla follia“- „Schuldig, dich wahnsinnig zu lieben“ – Diese Zeile aus einem alten – und nunmehr wiederentdeckten – Kurvenhit der Gradinata Nord beschreibt den aktuellen Zustand deshalb ganz gut. Es ist schlicht Wahnsinn, was für eine Euphoriewelle seit gut zwei Jahren durch das rotblaue Genua schwappt und vor allem, wie die Gradinata Nord diese aufgreift und zu nutzen weiß. Utopische Auswärtsfahrerzahlen, große Choreografien, lautstarker Support und regelmäßige Ausschreitungen. Wir waren mit der Gruppe via Armenia 5r unterwegs und berichten aus erster Hand.

Fast 15 Jahre ist es mittlerweile her, dass die BVB-Fans den 100. Geburtstag ihrer Borussia feiern durften. Am 2. April 2024 stand in Dortmund wieder ein ganz großes Jubiläum an: 50 Jahre Westfalenstadion. In den Jahrzehnten nach der Einweihung immer weiter angewachsen, veränderte es sein Aussehen, bewahrte aber stets seinen einzigartigen Charakter. Die Bedeutung dieses Ortes könnte für The Unity und den Verein nicht größer sein. Lest mehr dazu im Bericht von The Unity.

Den Blick in ein Nachbarland werfen wir auch beim großen Spezial „Streifzug durch die Schweiz“. Auf über 100 (!) Seiten gibt es Spielberichte (u.a. Pokalfinale, FC Basel – FC Zürich), Hintergründe, ein Interview mit den Ultras vom GC Züri zur Stadionthematik in Zürich, Infoboxen und Fotos satt. Aufgegliedert ist dieser große Part auf drei Saisons. Begonnen wird in der Saison 2021/22 und den auslaufenden Corona-Restriktionen, in der Saison 2022/23 wird der Fokus auf Zürich, das Pokalfinale sowie das traumhafte Halbfinale zwischen dem FC Basel und Fiorentina gelegt, in der aktuellen Saison 2023/24 wird sich ausführlich der Repressionsthematik gewidmet und beim kürzlich gespielten Kracher FC Basel – FC Zürich vorbeigeschaut, wo Repression auch ein Thema war.

„Dincolo de Rapid nu exista Viata“- übersetzt „Jenseits von Rapid gibt es kein Leben“, ist die Überschrift für einen Reisereport. Diese Zeilen mit den passenden Beats wummern vor jedem Heimspiel des FC Rapid Bukarest aus den Boxen und sorgen für Gänsehaut, auch bei unserem Redakteur, der Rumänien, respektive Bukarest besuchte und interessante Eindrücke nach Hause brachte.

Einen weiteren Erlebnisbericht gibt es aus dem Nordwesten Frankreichs. Der FC Nantes und seine Fanszene läuft hierzulande etwas unter dem Radar und taucht in den Berichterstattungen über die Fanaktivitäten in unserem Nachbarland nur relativ selten auf. Kein Vergleich jedenfalls zu den Schwergewichten aus Marseille, Saint-Étienne und Paris, oder zu grenznahen Vereinen. Da sich die Tribune Loire hinter den genannten Vereinen/Kurven aber keineswegs zu verstecken braucht, wird es mal Zeit dies zu ändern und einen Blick zu wagen. Das 25-jährige Jubiläum der Brigade Loire war ein guter Anlass vorbeizuschauen.

In vielen Stadien waren in den letzten Monaten vereinsübergreifend Botschaften im Zusammenhang mit dem Karlsruher Fanprojekt zu sehen. Dies ist ein Beleg dafür, wie bedeutend die Ereignisse rund um das Fanprojekt für Fußballfans sind. Neben zahlreichen Bekundungen der Solidarität für die drei Mitarbeitenden des Karlsruher Fanprojekts formulierten viele Fangruppen zudem die Forderung nach einem Zeugnisverweigerungsrecht in der gesamten Bandbreite der Sozialen Arbeit. Wir sprachen mit Volker Körenzig vom Fanprojekt Karlsruhe über die Chronologie der Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft und mit Georg Grohmann, Sprecher des „Bündnis für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit (BfZ)“, über die Notwendigkeit eines Zeugnisverweigerungsrechts zum Schutz sozialarbeiterischer Vertrauensverhältnisse.

Während in deutschen Gefilden schon seit Mitte Januar das runde Leder wieder rollte, startete der Spielbetrieb in der polnischen Ekstraklasa erst einige Wochen später. Dafür hielt der Start in den zweiten Teil der Saison mit dem Aufeinandertreffen der beiden Schwergewichte Ruch Chorzów und Legia Warszawa einen richtigen Leckerbissen bereit, zumal die Partie aufgrund der Stadionproblematik in Chorzów im Stadion Śląski ausgetragen werden sollte. Das gleiche galt für den Kracher gegen Górnik Zabrze. Unter dem Titel „Back in town“ berichten wir über diese beiden Spiele des 14-fachen polnischen Meisters Ruch Chorzów und bieten allerhand Hintergrundinformationen.

„Bündnis für einen FSV Frankfurt aus eigner Kraft“, abgekürzt BEK, nennt sich die Initiative aus der Fanszene des FSV Frankfurt, die sich gegen eine von der Vereinsführung beschlossene Eigenkapitalerhöhung richtet. Pikant an dem Vorhaben ist, dass die Investoren Präsident und Geschäftsführer selbst sind. Also vereinseigene Geldgeber. Wir sprachen mit den Pugnatores Ultras über die Hintergründe und Beweggründe der Initiative.

„La Storia non ti aspetta“, oder mit anderen Worten, unsere beliebte Rubrik mit Berichten aus dem Mutterland der Ultras findet ebenfalls seine Fortsetzung. Diesmal u.a. mit Campobasso – Chieti, Perugia – Cesena, Monopoli – Casertana und Barletta – Paganese.

Auch wird die Vorstellung von Fangesängen fortgesetzt. In der neuen Rubrik wird diesmal das Lied „Mein aller erstes Mal“ von den Ultras des 1. FC Köln vorgestellt, die dieses gerne bei ihren Amateuren zum Besten geben.